Mal was Neues – Wasserskikurs!?
Nach meinem Unfall mit einem inkompletten Querschnitt fiel es mir als frühere Leistungssportlerin furchtbar schwer, nicht mehr wie bisher meinen Sport ausüben und trainieren zu können.
Bei meinem Aufenthalt im Frühjahr 2014 in der Klinik in Murnau wurde mir eine Ausgabe der Zeitschrift Sport und Mobilität mitgegeben. Irgendwie sollte ich mich an den Gedanken gewöhnen, dass man auch im Rollstuhl Sport machen kann. Beim durchblättern entdeckte ich die Ausschreibung für einen Wasserskikurs! Wasserskifahren als Rolli-Fahrer? Wie soll das denn funktionieren? Das ist etwas ganz Neues – und für Experimente bin ich zu haben! Also auf geht´s und schon war ich angemeldet! Nach einem kurzen telefonischen Kontakt mit Gerda Pamler kam auch schon die Bestätigung ins Haus.
Jetzt gab es kein zurück! So fuhr ich am 18.8. nach Geisenfeld. Am See angekommen warteten schon die anderen Teilnehmer. Mir kamen sie schon wie Profis vor, und alle meinten, es sei ganz einfach. Gerda passte mir den Ski und Cache an und erklärte mir alles. Am Anfang bekam ich einen Lernski, der in der Mitte vorne geteilt ist für die bessere Leinenführung. Je näher der Start kam, desto mulmiger wurde mir. Ich wurde ins Wasser gelassen und war froh, dass Fuggi neben mir war. Erst einmal nur das Gleichgewicht halten – ganz einfach!? Es lief besser wie gedacht und schon war das Boot mit den beiden Leinen da. Noch einmal erklärte er mir alles und versprach, auf jeden Fall beim ersten Mal immer an meiner Seite zu fahren. Langsam wurde mein flaues Gefühl von der Vorfreude verdrängt. Mit Fuggi an der Seite wird es schon klappen. Also kam mein zaghaftes Ok und schon ging es los! Das Boot erhöhte die Geschwindigkeit und schwupp´s waren wir aus dem Wasser und wurden flott auf unserm Ski durchs Wasser gezogen. Dann kam auch schon die erste Kurve und damit die Wellen. Dreimal klatschte der Ski und wir waren drüber. So ging es dann weiter und schnell war meine erste Fahrt auch schon vorbei. Es war ein tolles Gefühl und hat riesig Spaß gemacht. Am Nachmittag dann gleich noch ein zweiter Start!
Zweiter Tag: Das Wetter war wirklich nicht sommerlich, aber was macht´s – Wasserski ist angesagt! Beim Start wollte mir Fuggi nochmal helfen, dann sollte ich schon allein fahren. Und es hat funktioniert – ich kam gleich aus dem Wasser, hielt das Gleichgewicht und kam bis zur ersten Kurve. Aber da war´s dann erst mal vorbei und ich landete im Wasser. Nach einigen Versuchen saß ich wieder im Cache, das Boot fuhr los, und ich bin schnell wieder im Wasser gelandet. Irgendwann hatte ich den Dreh raus und fuhr den Rest der Tour ohne weiteren Sturz. Bei der Nachmittagsrunde wurde ich ein wenig mutiger und versuchte schon seitwärts über die Wellen zu fahren. Da der Lernski defekt war, erhielt ich am dritten Tag einen ganz normalen Wasserski. Mit erneutem Lampenfieber ging es ab ins Wasser, nahm die Leine und schon starteten wir! Tatsächlich, es klappt auch hier! Also einmal mehr nach rechts legen, dann wieder nach links und es ging über die Wellen, meine Angst war weg! Leider war nach zwei weiteren Touren auch der letzte Tag schon vorbei. Es war wirklich Fun pur! Glücklich und auch ein wenig stolz auf meine Leistung verabschiedete ich mich und Fortsetzung folgt sicher! Vielen Dank Gerda und Fuggi für Eure Hilfe und Unterstützung! Und an die anderen Teilnehmer: wir sehen uns hoffentlich 2015 wieder! Uschi