FETZER-SEE August 2011

Hallo, mein Name ist Luca Seidel, ich bin 15 Jahre alt und komme aus dem Sauerland.

 

Im Mai letzten Jahres bin ich beim Fahrradfahren gestürzt und seit dem querschnittgelähmt. Da ich aber schon immer sehr sportlich war, wollte ich unbedingt auch im Rolli Sport treiben können.
In der letzten Ferienwoche unserer Sommerferien waren meine Familie und ich am FETZER-SEE in der Nähe von Ulm. Dort fand ein Wasserskicamp vom DRS für Menschen mit körperlichen Behinderungen statt. Als ich dort ankam war ich ein wenig skeptisch, weil ich zum ersten Mal diese Sportart ausprobieren konnte und ich es mir noch schwerer als Monoskifahren vorgestellt habe.
Erst letzten Winter fing ich mit dem Monoskifahren an und ich muss sagen, der Anfang war schwer. Zunächst war im Januar die Kälte schon mal sehr heftig, hinzu kam dass ich zu Beginn ein paar Startschwierigkeiten hatte.
Die ungewohnten Bewegungsabläufe habe ich viel anstrengender empfunden als ich z.B. das Erlernen des „früheren" Skifahrens in Erinnerung habe.
Beim zweiten Monoskikurs lief aber schon alles super .Während dieses Kurses hat Gerda uns dann von dem Wasserskikurs am FETZER-SEE erzählt und ich wollte es unbedingt ausprobieren, zumal ich vor dem Unfall noch nie Wasserski gefahren bin.

Am ersten Morgen dann am FETZER-SEE konnte man sehen, dass sich nicht nur das Wetter in die richtige Richtung entwickelte auch die schon anwesenden Menschen empfingen uns sehr nett.
Nach dem anprobieren des Sitzes war ich auch schon mit meinem ersten Versuch dran. Nachdem ich mit Fuggi, meinem ausgesprochen guten und sehr geduldigem Wasserskitrainer ins Wasser gelassen wurde, ging es auch schon los. Das Motorboot beschleunigte und schon flog ich an der Seite von Fuggi über das Wasser. Auf den ersten 100 Metern fuhr es sich etwas schlingerig doch dann lief es wie am Schnürchen.
Von Mal zu Mal ging es immer besser und schon am zweiten Tag konnte ich alleine fahren. Das erste Mal alleine starten war etwas holperig, aber beim zweiten Start blieb ich aufrecht und die gesamte erste Fahrt alleine verlief gut.
Noch mehr als beim Monoskifahren hatte ich beim Wasserskifahren das Gefühl schwerelosen Gleitens, erst recht als ich sicher genug war, alleine hinter dem Boot die Wellen zu kreuzen. Ein Gefühl von Freiheit und grandiosem Spaß, den wir auch in der ganzen, sehr altersgemischten Gruppe hatten.
Die Wartezeiten zwischen den einzelnen Fahrten am Tag konnten wir durch das Kajakfahren füllen.Denn nebenbei wurde auch noch eine " Schnupperfahrt" im Kajak angeboten, was eine sehr gute Abwechslung für die Muskeln und auch sehr entspannend war.
Jeden Abend gingen wir mit der Gruppe essen und tauschten uns über die Erlebnisse des Tages aus.
Danke an alle die geholfen haben, an das Trainerteam für die tolle Unterstützung, fürs Bootfahren und grandiose drei sonnige Tage.
Bestimmt bin ich im nächsten Jahr wieder dabei und kann nur allen empfehlen, es selbst mal auszuprobieren